BLÜH AUF – liebe, große Narrenschar und Mitglieder, Freunde und Gönner unseres Vereins. Am vergangenen Freitag war es endlich soweit. Unser 28. Greadeffele wurde aus dem Verlies befreit.

Dieses Jahr wurde Hanna Wimmer auserwählt als Symbolfigur bei allen Veranstaltungen mit dabei zu sein und die Hofener Fasnet zu repräsentieren.

Auch ihren ersten Umzug in Aichtal am 10. Januar meisterte die 24 jährige Studentin mit Bravour und überzeugendem Charme. Die Scillamännle waren unter den 126 anwesenden Gastgruppen die Gruppe mit der zweitgrößten „Mannschaftsstärke“. Jetzt geht es am Freitag zum Narrenbaum-Aufstellen nach Ess-lingen-Berkheim, am Samstag nach Neckarweihingen zur Freinacht und Narrenparty und am Sonntag ebenfalls nach Neckarweihingen zu den Mistelhexen zum großen Umzug des Landesverbandes. Umzugsbeginn 13.00 Uhr.

Herzliche Einladung an alle unsere Vereinsmitglieder einmal die große Scilla-Narrenschar hautnah mitzuerleben.

In Hofen wird traditionell gefeiert. Die Hofener Fasnet wurde schon vor dem 19. Jahrhundert in dem damals überwiegend katholischen Flecken gefeiert. Damals eher im verborgenen, in Wirtshäuser oder in privaten Scheunen oder Wohnzimmern.

Hofen gehörte damals den Herren von Neuhausen a.d.F. die ebenfalls katholisch blieben. Während die Menschen in den übrigen Stadtteilen protestantisch wurden, galt dies nicht für Hofen und Neuhausen. Deshalb hat sich die katholische Tradition der Fastnacht, Fasnet bis heute gehalten und wird gefeiert.

 

Seit 1925 haben örtliche Vereine die Tradition wieder in die Öffentlichkeit getragen. Und die Scillamännle pflegen Fasnet und Brauchtum seit ihrer Gründung im Jahr 1985. Vor allem legt der Fasnetsverein großen Wert auf Elemente aus der schwäbisch-alemannischen Tradition. Dabei spielt das Häs und dessen Gestaltung eine überaus wichtige Rolle. Die Maskenträger stellen mit ihrem ganzen Häs ein Abbild der Scillablume dar die im Hofener Scillawald sehr häufig zu finden ist. Sie ist eine der früh blühenden Blumen im Frühjahr und verkündet so das Ende des Winters. Eine freundlich dreinblickende Holzmaske ist zentraler Bestandteil des Häs.

Die Scillamännle sind also keine Schreckgestalten oder Phantasiefiguren sondern stellen Bodenständigkeit, Brauchtum und Heimatpflege dar. Auch die Sage um die Symbolfigur „Greadeffele“ findet sich noch heute in alten Kirchenbüchern. Das „Greadeffle“ war ein hochmütiges Edelfräulein gewesen, das wegen Üppigkeit, Hartherzigkeit, Verachtung des lieben Brotes und anderer lebensunwürdiger Dinge in das Verlies der Burg Hofen verdammt wurde. Sie irrte daraufhin über Felder und Wiesen bis sich ihre Schuhe grün färbten – daher „Greadeffele“ = grüner Pantoffel.

Zu Beginn einer Kampagne wird jedes Jahr seit 1989 ein junges, hübsches Hofener Mädchen in der Burgruine in Hofen erweckt und darf als Symbolfigur die ganze Narrenschar bis zum Aschermittwoch anführen. Heute umfasst der Verein knapp 300 Mitglieder und gliedert sich auf in Maskenträger, Scilla-Guggamusik, Scillazwiebel, Tanzgarden und Hogamale. Inzwischen darf die Scillamusikgruppe mit ihren knapp 30 Musiker/Innen schon auf 26 jähriges Bestehen zurückblicken. Die Scillamännle feiern traditionell ihre Veranstaltungen und halten nichts von Rockfasching, Hexennächte und phantasielosen Faschingspartys. Und der Erfolg der letzten Jahrzehnte gibt Ihnen recht. So ist der Verein zur größten Narrenschar in den unteren Neckarvororten herangewachsen. Allein in diesem Jahr werden zum großen Umzug 80 Gastgruppen mit insgesamt 1700 gemeldeten Umzugsteilnehmern nach Hofen kommen.

Es wird der größte Brauchtums- und Maskenumzug in Stuttgart werden. Bei schönem Wetter werden annähernd 10.000 Besucher erwartet. Die Besucher schätzen die Enge in den Gassen und Straßen. Die Atmosphäre ist eine ganz andere als bei Umzügen mit abgesperrten Straßen. In Hofen feiern die Narren mit den Besuchern und umgekehrt. Man spürt einfach Brauchtum, Heimat, Bodenständigkeit. Auch sind vor und nach dem Umzug die Hofeinfahrten, Garagen, Scheunen, Partyräume, das Vereinsheim und die Grundschule bewirtschaftet.

Der Umzug beginnt am Fasnetsdienstag um 13.00 Uhr. Als Unkostenbeitrag zur Straßensperrung und zur Reinigung der Straßen wird um 2,- Euro gebeten. Die Straßen werden ab 12.00 bis ca.17.00 Uhr gesperrt. Besucher sollen unbedingt die U 14 oder die Buslinie 54 – Haltestellen Max-Eyth-See oder Hofen – benutzen. Es gibt P+R Parkplätze an der Haltestelle Wagrainäcker an der Mühlhäuser Straße. Aber zuvor gibt’s bei den Scillamännle die eigenen Veranstaltungen wie Schülerbefreiung, den Hemdglonckerumzug, die Kinderfasnetsparty, den Scillaball mit dem Motto „Es war einmal…..“, den Rathaussturm und die Brauchtumsnacht am Rosenmontag. Machen Sie mit – am 10. Februar ist alles wieder vorbei !!!

Es brodelt die Fasnet, es kocht der Ofen – entlang dem Neckar, natürlich in Hofen !!!

Bis dahin viele närrische Grüße an alle und BLÜH AUF…………… Euer Bembe (Raimund Stetter)