Leit, Leit, Leit, Leit, Leit……………………………………

Wer hätte das gedacht – seit der letzten Wochenpost habe ich über 20 Wünsche, Anregungen, Tipps erhalten. Es freut mich das meine „Schreiberei“ so intensiv gelesen wird. Ich wollte zuerst nur 3-4 mal während der Kampagne schreiben. Aber um den Wünschen und Anregungen Genüge zu tun muss ich a bissele mehr schreiben.

Zuerst aufgrund vieler Anregungen habt ihr in der Anlage zu diesem Email das Gedicht das die “Hogamale“ beim Greadeffele-Aufwecken dieses Jahr zum erstenmal vortrugen. Die Eltern wollen es ihren Kindern vorlesen und die Mädels und Jungs in der Grundschule Hofen wollen das Gedicht zur Vorbereitung auf die Schülerbefreiung verwenden. Und viele Vereinsmitglieder haben das Gedicht noch gar nicht mitbekommen. Deswegen auf diesem Wege der Text für alle. Die „Scilla-Dichter“ Matthias Gruber und Axel Meier haben den Text verfasst und man sieht und kann lesen, dass in der Amtsstube oder auf der Bank doch noch was g’scheits  g’schafft wird. Euch zweien ist was großartiges gelungen!

Und jetzt muss ich einen Schreibfehler berichtigen – denn es gibt viele Maier, Meier, Mayer, Mair usw.  Aber es gibt in diesem Jahr nur ein Greadeffele und das heißt richtig geschrieben – Carina Mayer  !!!   Ehre wem Ehre gebührt.

 

Und jetzt muss ich mir an die eigene Brust klopfen und sagen: „ Mea culpa“. Denn während der LWK-Ordensverleihung habe ich nicht richtig aufgepasst und auch mit den Tischnachbarn g’schwätzt (was man nicht tun sollte). Deswegen habe ich übersehen, dass unser erster Vorstand Torsten Streibig   für sein jahrzehntelanges Musizieren bei der Scilla-Musik die“ silberne Lyra“  bekam. Torsten schlägt seit jeher immer die große Trommel. Aber er ist nicht nur Taktgeber hinter der Trommel – sondern er ist auch als erster Vorstand der Taktgeber unseres Vereins und arbeitet oft im Hintergrund, am PC, auf Sitzungen usw. Lieber Torsten, ich weiß Vorstand ist kein Zuckerschlecken  und wir sind froh dass du unseren „Haufen“ trotz Querschläger/Querulanten/Quälgeister/Quengler anführst. Mach das auch bitte in den kommenden Jahren so !!!

Und jetzt noch was von unserem Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe der sich bereits 1788 der Faszination „Fasnet und Karneval“ nicht entziehen konnte.

Er schrieb damals: „ Löblich wird ein tolles Streben, wenn es kurz ist und mit Sinn;  dass noch Heiterkeit im Leben, gibt besonnenem Rausch Gewinn“

Und für heut‘ zum Schluss: Es sind noch 45 Tage bis Fasnetsdienstag – bis zum großen Umzug durch die Straßen und Gassen von Bad Hofen am See.

Mit drei kräftigen BLÜH AUf ond KOMMA  GSCHWOMMA

Raimund Stetter

(Bembe) 

Die Sage und Geschichte um das Hofener Greadeffle in Versform gedichtet von

 Matthias Gruber und Axel Meier. Alle Urheberrechte liegen bei den genannten Personen.

 

Das Burgfräulein nachdem ihr suchet, lebte einst an diesem Ort.

 

Des Tages war sie stolz und strenge, des Nächtens zog sie es fort.

 

Sie feierte als gäb’s  kein Morgen sie tanzte, spielte nächtelang,

 

labte sich an Wein und Speisen, lauschte auch Musik und Gesang

 

So ging das Tag für Tag von statten bis in die frühe Morgenstund,

 

der Burgherr war in arger Sorge das Treiben war ihm gar zu bunt.

 

Er nahm das Fräulein auf die Seite und rief mit sorgenvollem Blicke,

 

dass für tugendhafte Mädchen sich so ein Leben doch nicht schicke.

 

Das Fräulein wurde widerspenstig – sie lacht dem Burgherr ins Gesicht.

 

Auch wenn er es befehlen würde – vom Lotterleben lässt sie nicht!

 

Der Burgherr wurde zornig und er schrie und tobte wutentbrannt

 

„Und willst du mir hier nicht gehorchen, seist du von heute an verbannt.“

 

Verlassen musst du diese Mauern die Schutz und Heimat dir gegeben,

 

bringt sie hinaus und schließt das Tor – ab jetzt muss sie woanders leben.

 

Da stand sie nun das arme Ding und war allein in Gottes Hand,

 

vom Fuß der alten Hofner Feste führte ihr Weg hinab zum Neckarstrand.

 

Durch Wald und Feld hinab zum Fluss ging sie allein – beinah schon kühn

 

und der Tau von Hofens Wiesen färbte ihre Schuhe grün.

 

Doch nicht genug war es der Strafe, dass der Burgherr sie verbannte

 

es sollte noch viel schlimmer kommen, als sie zum Neckarufer rannte.

 

Vor Kummer vergaß sie jene Warnung die ihre Ahnen ihr gegeben,

 

die Warnung vor den düst’ren Männern die in des Neckars Fluten leben.

 

Gefährlich sei’s für junge Mädchen die nachts entlang des Neckars liefen,

 

die „Hogamale“ ziehn mit ihren Haken euch in des kühlen Neckars Tiefen.  

 

Und eben so ist es gekommen wie von den Alten prophezeit,

 

in Dunkelheit das stolze Ding – sitzt im Verlies von da bis heut‘.

Und glaubt ihr, all ihr Hofener Narren, dass das Fräulein wird befreit ?

 

Damit ihr mit ihr Fasnet feiert und sei es auch nur kurze Zeit ?

 

Versucht’s ihr Scillas – sprecht die Formel und denkt dabei vor allen Dingen

 

an Wasser, Erde, Tanne,  Scillazwiebel – nur dann kann euer Schwur gelingen.

Erlöst sie aus des Burghofs Tiefen und nehmt sie auf in eure Mitte.

 

Feiert mit ihr die Hofener Fasnet –  wie seit vielen Jahren Brauch und Sitte. 

 

Doch hört –  nur während der Kampagne begleitet sie euch dieses Stück

 

denn  in der Nacht vor Aschermittwoch – da holen wir sie uns zurück!